Gedankengewitter: Inmitten meines Depressionstornados

Andy Feind

#19 - Digitale Welt, echte Gefühle

Wie Facebook, Instagram & Co. unsere Psyche beeinflussen

13.08.2024 25 min Andy Feind

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

In der 19. Episode möchte ich darüber sprechen, wie die Sozialen Medien unsere Psyche beeinflussen.

Ich spreche darüber, was passiert, wenn wir uns Facebook, Instagram, TikTok und Co. hingeben und was dies mit unserer mentalen Gesundheit macht.

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Deutsche Depressionshilfe (https://www.deutsche-depressionshilfe.de)
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Freunde fürs Leben e.V. (https://www.frnd.de)

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Transkript

Herzlich willkommen bei Gedankengewitter inmitten meines Depressionstornados, dem offiziellen Podcast zum Buch Tauche mit mir tief in die Welt der psychischen Gesundheit ein. Mein Name ist Andy Feind und ich bin Autor, professioneller Sprecher, Genesungsbegleiter und selbst seit Jahren ein Kämpfer. Lass uns gemeinsam durch den Sturm navigieren und Hoffnung in den dunkelsten Momenten finden. Einen wunderschönen guten Tag miteinander zu einer neuen Episode von Gedankengewitter. Ich sitze heute am dreizehnter Aug. 2024 hier in meinem kleinen Home Studio und habe das Fenster hinter mir offen. Es regnet ein bisschen, es gewittert, es gefällt mir sehr, sehr gut, es kühlt ein bisschen ab. Und ja, heute möchte ich mich gerne einer Thematik widmen, die mir schon länger auf der Seele brennt. Und zwar geht es hierbei soziale Medien im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit. Zweitausendein wir alle benutzen soziale Medien. Facebook, Instagram, TikTok, Pinterest, YouTube, was auch immer. Und es sind sehr, sehr viele Menschen, die Zeit mit sozialen Medien verbringen, viel Zeit mit sozialen Medien verbringen und das ist auch absurd, wie auch meine Bildschirmzeit sehr, sehr weit in die Höhe gegangen ist. Und ich möchte eben heute darüber sprechen, ob Social Media Nutzung die Entwicklung von vielleicht sogar Depressionen begünstigen kann. Zweitausendein was es vielleicht sogar für Vorteile von Social Media für psychisch Erkrankte gibt und was einfach auch so die Gefahren und sowas sind und möchte einfach ein bisschen darüber sprechen, was soziale Medien heutzutage mit uns machen. Also ich habe schon Anfang der er als glaube ich, die erste Staffel von Germany's Next Topmodel rauskam, habe ich mir schon gedacht, oh krass, das wird eine Auswirkung haben auf die Menschen, weil man halt in die Vergleichsschiene rutscht. Viele Jugendliche, viele junge Frauen haben sich verglichen mit den Damen, die da sich beworben haben, die harte Kritiken einstecken mussten und so weiter und so fort. Und ich bin mir auch sicher, dass das schon einer der Anfänge war, irgendwie was Vergleiche angeht, durch Medien ausgelöst. Und die sozialen Medien, die dann etwas später dazukamen, haben natürlich auch ihren Teil beigetragen. Also ich finde insbesondere Instagram ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr, gerade was halt eben Vergleiche angeht. Es ist eigentlich auch kaum möglich, sich auf Facebook, Instagram und so weiter gar nicht mit anderen Menschen zu vergleichen. Soziale Medien sind ein Filter und nicht die Realität. Das wissen wir in der Regel alle, aber wir blenden es trotzdem aus. Und wer halt ständig mit irgendwie makellosen Körpern oder sonstigen aufregenden Hobbys und Reisen und so weiter konfrontiert wird, der neigt halt stärker zu Selbstzweifeln und auch zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Neigen. Und nicht ganz zu vernachlässigender, ich sag mal Faktor ist der Zeitaufwand. Denn je mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, desto weniger Zeit bleibt logischerweise für echte soziale Kontakte oder für kreative Projekte oder sich Ziele zu setzen, diese umzusetzen für Schlaf, für Bewegung, sondern es sind einfach essentielle Bedürfnisse, die hier vernachlässigt werden. Und das hat halt ganz klar negative Auswirkungen auf die Psyche. Und wenn ich bedenke, wie viel Bildschirmzeit ich mittlerweile habe, obwohl ich weiß, dass es nicht gut ist, ich aber dennoch durch die ganzen Algorithmen so mit meinen Interessen und Dingen gefüttert werde, die gerade zu meiner aktuellen Stimmung passen. Insbesondere TikTok ist hier sehr, sehr krass. Und da merke ich natürlich auch deutlich, dass ich zweitausendein weniger schlafe und später ins Bett gehe oder dass ich vorm Schlafen gehen auf jeden Fall noch TikTok ein bisschen anschauen muss, einfach irgendwie mein Hirn runterzufahren. Und was macht man aber, wenn man TikTok oder sowas anschaut oder Instagram? Man überflutet seine Reize. Man hat im Gehirn nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit, das weiß jeder von uns. Und diese enorme Informationsflut, die man aus sämtlichen Social Media Apps und so was bekommt, sind halt eine Reizüberflutung. Und gerade wenn es audiovisuelle Reize, also Internetvideokanäle oder TikTok, Instagram Reels und sowas geht, das kann halt das Hirn schnell überfordern und hierdurch kann man halt auch depressive Symptome entwickeln und auch ein reduziertes Wohlbefinden damit verbinden und merkt dann halt deutlich, dass irgendwas mit einem passiert. Aber man schüttet ja auch Glückshormone aus, wenn man selber was postet und das mit Likes, mit positiven Kommentaren versehen wird oder wenn es geteilt oder retweetet oder was auch immer wird. Das möchte man wiederholen, weil es gibt Dopamin, es gibt Glückshormone, es ist eine positive Erfahrung und dadurch kann natürlich auch eine Sucht entstehen. Und ich bin mir sehr sicher, dass sehr, sehr viele Menschen, also ich würde mich sogar irgendwie auch ein bisschen mit reinnehmen, eine internetbezogene Störung hat. Das geht in die Richtung sucht. Und weil ich einfach ich will auf dem Laufenden bleiben, ich informiere mich über diese Kanäle, ich schalte mein Hirn damit teilweise einfach aus, ich lese viel, ich informiere mich über Themen, die mich wirklich interessieren, kann meinen Hyperfokus komplett auf manche Themen setzen und da sind halt Videos einfach das Beste, was man machen kann, obwohl ich weiß, dass es mir schadet langfristig, weil ich weniger schlafe, mich weniger bewege und so weiter und so fort. Ÿousand kriege ich es trotzdem nicht richtig in den Griff. Also muss ich mir tatsächlich selber auch eingestehen. Da muss ich auch ein bisschen dran arbeiten, weil es tatsächlich ein bisschen überhand nimmt in den letzten Jahren. Also nicht nur bei mir, sondern allgemein. Schaut man sich einfach mal auch die Jugendlichen an. Mittlerweile ist das ganze Sozialleben der Jugendlichen irgendwie nur online. Und wenn man halt viel Beiträge schreibt, postet, kommentiert oder passiv konsumiert, dann hat man halt weniger Zeit für andere Dinge. Das heißt, man geht weniger mit Freunden raus, man ist viel mehr zu Hause, man geht nicht mehr in die Diskothek, was jede Diskothek merkt, dass es an Gästen fehlt. Und das wirkt sich halt gerade auch bei Kindern und Jugendlichen absolut nachteilig auf die psychische Gesundheit aus. Insbesondere der Punkt weniger Bewegung macht sogar viel aus, weil man schläft weniger, man muss sich dann weniger bewegen, braucht auch weniger Schlaf eigentlich. Und es gibt halt auch viel mehr Berührungspunkte mit Mobbing im Internet. Und es gab tatsächlich irgendwie eine Studie, da haben Forscher Jugendliche, ich glaube im Alter von 12 bis 13 und 15 bis 16 befragt, wenn mich nicht alles täuscht. Es war irgendwas Amerikanisches. Und dort kam eben raus, dass die Leute viel weniger rausgehen, sich viel weniger bewegen, schlechter schlafen, weniger schlafen und viel schneller mit Mobbing im Internet in Kontakt kommen, weil die Anonymität des Internets halt dazu führt, dass man sehr schnell gemobbt wird. Die Erfahrung habe ich selber gemacht mit einem Post, den ich auf Threads mal abgesetzt habe und hab dafür einen unfassbaren Shitstorm abgekriegt. Ich hab das schon mal in einer Folge erwähnt und muss auch sagen, dass mich das tagelang beschäftigt hat. Also es hat mir ein schlechtes Gefühl gegeben. In diesem Fall waren die sozialen Medien dafür verantwortlich, dass es mir nicht gut ging. Und ich hab immer wieder reingeguckt, zu schauen, ist da vielleicht was Positives dabei. War es nicht. Es waren über 1000 Kommentare und alle waren negativ. Hetze, Hass, was es nur geht. Und ja, die Leute würden auf der Straße niemals so reagieren, sondern das passiert einfach im Internet und in den sozialen Medien. Und gerade auch auf Plattformen wie Instagram z.B. haben negative Gefühle kaum Platz. Also das merkt man. Misserfolge, Trennungen, Jobverlust, das passt nicht in die perfekte Instagram Welt. Genauso psychische Erkrankungen. Wenn ich sehe, wie viele Leute versuchen, auf Instagram, auf TikTok, sich den Arsch aufzureißen, Follower zu kriegen, ihre Aufklärungsarbeit für psychische Erkrankungen voranzutreiben, mich eingeschlossen, dann sind ganz viele dabei. Ich würde sagen 95 % aller Leute, die es nicht schaffen, wirklich an gescheite Reichweite zu kommen. Es gibt welche, die schlagen übel aus und schlagen übel ein, das ist extrem gut, aber viele andere erreichen kaum Leute. Die haben vielleicht viele Follower, erreichen aber die Leute nicht durch den Algorithmus, weil es halt negative Dinge sind. Und diese negativen Dinge haben halt nicht so viel Platz. Die werden halt weniger geliked, weniger geteilt. Es gibt halt diese Bubble, die halt da drin ist, das sind Leute, die meistens betroffen oder angehörig sind und die sind dafür interessiert, aber alle anderen interessiert es nicht. Warum sollte es dann denen auch ausgespielt werden? Also die Algorithmen sind ja schon clever. Und dann sieht man halt ständig die schönen Bilder der anderen, fühlt sich schnell einsam und ausgeschlossen. Es gibt innere Unsicherheit, es gibt Selbstwertprobleme, weil es einfach, man sieht halt nicht die Realität. Also jeder Mensch hat Sorgen, egal wie er sie im Internet darstellt oder nicht. Und es führt einfach dazu, dass wir dauerhaft unglücklich werden, wenn wir viele soziale Medien konsumieren. Also geht mir tatsächlich auch so. Es gab dann auch eine wissenschaftliche Studie von der Ruhr Universität in Bochum, Zweitausendein, und die haben herausgefunden, dass wer beispielsweise seine Facebook Nutzung 20 Minuten pro Tag verringert, der konsumiert und postet nicht nur weniger, sondern man fühlt sich besser. Viele der Probanden rauchten weniger und haben sich mehr bewegt. Und die suchtartigen Symptome der Online Nutzung, die haben wirklich abgenommen. Und klar, das muss jeder für sich selber entscheiden, wann er das Handy weglegt und wann nicht. Aber ja, es ist wissenschaftlich bewiesen, dass weniger soziale Medien eigentlich gut für uns ist, weil wir nicht nur unsere Psyche stärken, sondern eben auch. Also ich meine Leute, ihr raucht weniger, wenn ihr weniger auf sozialen Medien seid. Wahrscheinlich, weil ihr nicht die Kippe währenddessen anhabt und wenn ihr stattdessen was anderes macht. Und das ist einfach halt eine allgemeine Gesundheitsgeschichte. In den USA ist es mittlerweile tatsächlich sogar schon so weit, dass dort hat der Staat Florida ein Gesetz verabschiedet, welches Jugendliche vor den negativen Folgen sozialer Netzwerke schützen soll. Das heißt, unter 14 darf ab 2025 dürfen gar keine Nutzerkonten mehr auf den Plattformen erstellt werden, die süchtig machende Elemente aufweisen. Und dann hat man halt Doom Scrolling, also unendliches Scrollen, Videos, die sich automatisch abspielen, push Benachrichtigungen. Und das trifft halt auf alle sozialen Netzwerke zu, egal ob die TikTok, Snapchat, Instagram, Facebook. Genau. Und die sind jetzt halt dazu veranlasst, die Konten von Nutzern unter 14 Jahren zu schließen und alle Informationen dazu zu löschen, auch dann, wenn die Eltern eine Nutzung erlauben. Und man merkt halt anhand solchen Sachen, dass das Ganze auch wirklich aus dem Ruder gelaufen ist. Es gab einen Wissenschaftler oder gibt einen Wissenschaftler, Der heißt Jonathan Haidt und der meinte irgendwann mal das Jahr 2012 stürzte die geistige Gesundheit junger Menschen eine Klippe hinunter. Und das ist tatsächlich das, was ich auch schon beobachtet habe, weil es geht nur noch darum, online zu sein. Es geht darum, ein schönes Online Leben zu haben. Und ganz oft denken die, während man mit ihnen spricht, einfach darüber nach, was mache ich gerade für einen Beitrag? Habe ich schon Likes? Schauen alle 3 Minuten auf ihr Handy. Und es gibt einfach junge Menschen, die sind nie ganz bei ihren Gesprächspartnern. Das heißt, wir verlernen auch soziale Interaktion in sozialen Netzwerken. Das muss man sich mal, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es geht soziale Netzwerke, die meiner Meinung nach sogar hauptsächlich asozial sind, wenn man bedenkt, was die Anonymität im Hintergrund mit den Menschen macht. Und gleichzeitig verlieren wir aber unsere sozialen Fähigkeiten im echten Leben, im echten Miteinander. Und ja, man kriegt halt im echten Leben kriegt man halt keinen Like, man kriegt halt ein Lob, aber man sieht halt das Herzchen nicht. Und damit ist halt diese ganze Nr. Schon schwierig. Ÿousand also ich habe jetzt lange drüber geredet, Social Media schlecht, schlecht. Aber Social Media ist tatsächlich nicht. Social Media ist tatsächlich nicht nur schlecht, man kann natürlich Social Media auch gesund nutzen, insbesondere als psychisch erkrankte Person. Und zwar kann man beispielsweise einfach schau dir die Sachen an. Und das ist viel Arbeit, was da im Hintergrund ist. Viele Fakes oder ein einzelner Ausschnitt aus einem sonst ganz gewöhnlichen Leben, zweitausendein, das ist super selten, dass man da mal was normales hat, sondern es sind Fakes, es ist viel Arbeit im Hintergrund. Da stehen teilweise Social Media Manager hinten dran, die die Beiträge planen und aufnehmen. Filter, Photoshop, Make up, gestellte Szenen. Und ja, nicht jeder sitzt halt im Sommer am Südseestrand oder hat die Möglichkeit irgendwie wegzufahren. Es gibt halt Menschen, die sind auch zu Hause, nur dass die halt die anstrengenden, die frustrierenden und schmerzhaften Momente nicht posten. Und deswegen sollte man sich immer vor Augen halten, was du da siehst, ist nicht unbedingt echt. Zweifle immer an der Echtheit. Man sollte auch natürlich, auch wenn sich das die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen, was natürlich auch gerade während Corona sehr wichtig geworden ist, sollte man aber nie darauf setzen, dass die sozialen Netzwerke irgendwie einen echten menschlichen Kontakt ersetzen können. Es geht nicht über Umarmungen, Berührungen, Blicke, gemeinsames Lachen, gemeinsames Feiern, Essen gehen, sich freuen, die anderen Leute kennenlernen, neue Menschen kennenlernen. All das stärkt die Psyche und wir als Menschen, wir sind als soziale Wesen auf Kontakt angewiesen und das hat man ja bei der Corona Pandemie gemerkt, dass das schwierig war. Und ja, man kann halt dadurch viel mehr für sich selber tun, man kann viel mehr für die anderen tun und lebt einfach mehr. Und ich bin mir sicher, jeder, der nachher am Ende auf dem Sterbebett liegt, würde sagen boah, hätte ich lieber mehr Zeit mit Freunden verbracht als auf Snapchat beispielsweise. Also schenkt eurem Leben, eurem echten Leben mehr Aufmerksamkeit als eurem virtuellen. Was richtig bitter ist, sind Social Media Nutzungen in schlechter Stimmung. Das merke ich selber, wenn ich gedrückte Stimmung habe oder ich bin niedergeschlagen, mir geht es nicht gut, dann verstärkt das die Gefühle noch. Ich bin eh schon traurig, ich bin eh schon einsam und habe schlechte Laune. Was bringt es mir dann, mir noch andere Leute anzugucken, denen es gut geht? Das hilft mir ja nicht weiter. Also gehe ich doch lieber irgendwie raus und gucke, dass ich irgendwas mache, dass ich Glückshormone bekomme. Sport, Spaziergang in der Sonne, mich mit Freunden treffen oder einfach irgendwas anschauen, eine Serie schauen, nicht TikTok, sondern eine Serie anschauen, die mir irgendwas gibt, die mir, die mich ablenkt und die mir einfach irgendwas positives gibt. Ja, natürlich auch zeitliche Limits. Also ganz klar brauche ich eigentlich gar nicht mehr dazu sagen. Wer viel im Internet ist, der muss halt gucken, wie sehr fällt es mir schwer auch zurückzustecken. Und es gibt einfach auch viele Jugendliche, die sind nach eigenen Angaben täglich dreieinhalb, 4 Stunden im Internet und das steigt halt stetig an. Insbesondere durch die Corona Pandemie haben halt mehr Leute die sozialen Medien genutzt. Und wenn man dann halt sagt, okay, in welchen Situationen und Tageszeiten kann ich bewusst auf mein Handy verzichten? Wann macht mir der Digital Detox, wann fällt er mir schwer? Dann sollte man sich schon überlegen, ob man nicht schon zu weit drin ist in der ganzen Nr. Man kann sich auch authentische Vorbilder suchen, die im Internet halt versuchen ehrlich zu sein. Ich möchte jetzt keine Werbung für mich selber machen, aber ich versuche schon ein bisschen authentisch zu sein und nicht irgendwie, was weiß ich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Klar, manchmal mache ich das auch, weil ich professionell sein muss. Ich bin selbstständig zweitausendein, aber im Grunde habe ich mir den Ruf erarbeitet, dass ich ehrlich, dass ich offen, dass ich schonungslos ehrlich bin und diesen Ruf will ich auch behalten. Also achtet drauf, wem ihr folgt. Sind das authentische Menschen oder sind das Blender? Grob gesagt sind das Menschen, die halt Glück gehabt haben und das halt übel ins Internet stellen. Es gibt Menschen, die haben sich das hart erarbeitet, das kann man als Vorbild sehen. Es gibt aber halt auch Menschen, die eigentlich nur andere Menschen blenden wollen, zweitausendein irgendeinen Scheiß verkaufen wollen. Und ja, achtet darauf, wem ihr folgt und sucht euch die Menschen, denen ihr folgt, gut aus. Welche Personen tun euch gut und welche nicht. Ganz einfaches Ding, verbann das Smartphone aus dem Schlafzimmer, wenn du ins Bett gehst, schau nicht aufs Handy, mach vielleicht eine Meditation, aber das ist eine Ruhephase und die ist wichtig, auch morgens gehe nicht direkt ans Handy und schaue direkt aufs Handy. Was im Social Media Feed drinsteht, muss ich tatsächlich auch lernen. Also nicht völlig durchzudrehen und abends noch 1 Stunde im Bett zu liegen und einfach am Handy rumzuscrollen, auch wenn es mir manchmal gut tut, aber im Grunde tut es das eigentlich nicht. Und was ganz wichtig ist, insbesondere für Jugendliche, man sollte sich irgendwie vor Cybermobbing schützen. Resilienz ist das harte Wort. Die Eltern sind da in der Pflicht, ihre Kinder zu schulen, zu sagen, hey, im Internet ist Anonymität, dort wird besonders hart ausgeteilt. Guckt über die Sicherheitsstellung, Einstellungen eurer Kinder, schaut, dass das Profil und die Posts nur für Personen aus der Freundesliste sichtbar sind, konfigurieren sie die Profile so, dass Fremde im Zweifel gar nicht schreiben können und addet Leute, die ihr halt real kennt oder recherchiert im Zweifelsfall irgendwie erst. Somit kann man ein bisschen was vermeiden, aber so ganz kommt man aus der Blase nicht raus. Das habe ich selber gemerkt. Gut, ich stehe auch ein bisschen in der Öffentlichkeit, aber ja, das was mich da erwischt hat, das hat mich schon getroffen. Und ich würde schon sagen, dass ich eine gewisse Resilienz gegen schlechte Kommentare, gegen Hasskommentare, gegen meine Person habe. Ich bin ja durch mein Selbstbewusstsein jetzt sowieso nicht in der besten Meinung von mir und wenn das halt von anderen Leuten noch unterstützt wird, dann trifft das halt umso härter. Aber welche Vorteile können soziale Medien aber für die psychische Gesundheit sogar haben? Und zwar können Menschen mit psychischen Erkrankungen soziale Verbindungen über soziale Medien entwickeln, die auch eine Art von Gemeinschaft fördern. Online communities, Foren, es ist ein Gefühl der sozialen Eingliederung. Betroffene Menschen können die persönlichen Geschichten in einem sicheren Raum teilen und können vielleicht von anderen Leuten Peer Unterstützung für die Entwicklung von Bewältigungsstrategien bekommen, je nachdem, wer sich da meldet. Erfahrungswissen ist hier das Stichwort. Das ist ja auch bei mir als Genesungsbegleiter eines der großen Stichworte. Meine eigene Erfahrung, mein Erfahrungswissen macht ja ganz, ganz viel aus. Und je mehr Leute sich mit der gleichen Erfahrung zusammensetzen, umso besser kommen Strategien zu Tage, die einem helfen können. Warum sind Menschen mit psychischen Erkrankungen aber auch so viel in den sozialen Medien? Naja, ganz klar, es gibt viele Fehlinformationen, es gibt einen verzögerten Zugang zu Therapien, man hat ewige Wartezeiten, die kann man überbrücken, ja, mit Genesungsbegleitung oder mit Apps, die vom Arzt verschrieben werden können. Aber es ersetzt halt keine Therapie. Und dann sucht man sich halt trotzdem Lösungen und versucht zu gucken, hey, was ist mit mir los? Wie kann es mir wieder besser gehen? Ich kann nicht anderthalb Jahre mit Suizidgedanken leben, das funktioniert so nicht, ich muss was tun. Und ja, es sind einfach die Vorteile der Verbindungen zu unterstützenden Online communities, die genau dann helfen. Das kann krankheitsspezifisch sein, das kann behindertenspezifisch sein, das kann LGBTQIA Community sein, es können junge Krebspatienten sein, die über eine Plattform mit anderen jungen Krebspatienten sprechen konnten und sie hatten ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Und darum geht es. Deswegen sind es soziale Medien zweitausendein. Aber das, was halt eigentlich hinter den sozialen Medien momentan steckt, ist halt nicht das, was es sein sollte. Und das ist sehr, sehr schade, weil es hat so viel Potenzial. Man darf auch nicht vergessen, dass Apps wie TikTok z.B. auch hilfreich für die Benutzer sind, ihre eigenen Geschichten über die Genesung zu teilen, Meilensteine zu feiern oder andere auch auf dem Weg zur Genesung anzufeuern oder sogar zu begleiten. Es gibt Hashtags dazu, wie Sober Mental Health Awareness, Sober Life, wo es Nüchternheit und psychische Gesundheit geht. Und das darf man nicht vergessen, dass all diese Dinge trotzdem auch Vorteile haben können, insbesondere für Menschen mit psychischen Sorgen und Problemen. Aber man muss sich halt wirklich, wirklich, und das lege ich jetzt zum Ende der Episode jedem von euch ans Herzen, sucht euch wirklich gut aus, was nutzt ihr? In welchem Maß nutzt ihr es? Wie nutzt ihr es? Ob als Creator oder Konsument. Und wenn ihr konsumiert, was konsumiert ihr? Von wem konsumiert ihr? Hinterfragt das mal kritisch und schaut mal drauf, wem ihr so folgt, welche Beiträge euch gut tun und nicht gut tun und mistet mal aus. Ich habe das kürzlich getan und ich war extrem überrascht, wie sich auch der Algorithmus bei mir verändert und ein bisschen zum Positiven gewandelt hat. Also als Fazit für die Episode möchte ich ans Herz legen, soziale Medien sind nicht zu verteufeln. Soziale Medien haben sehr, sehr viel Potenzial, Ÿousand auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Soziale Medien haben aber auch sehr viel Potenzial, Menschen kaputt zu machen, weil man durch die Anonymität im Internet einfach, ja, ich weiß nicht, dazu geneigt ist, dass viel mehr Leute scheiß schreiben, den sie auf der offenen Straße einem niemals ins Gesicht sagen würden, die ausrasten würden, würde man sowas denen selbst auf der Straße ins Gesicht sagen. Und da geht es halt schon in wirkliche mobbing Richtung, die gefährlich wird mit Suizidhandlungen, Suizidgedanken und so was. Schützt euch, schützt eure Lieben. Achtet ein bisschen auf euren sozialen Medienkonsum, weil soziale Medien können uns helfen, können uns aber auch wirklich, wirklich kaputt machen. Mit diesen Worten möchte ich mich gerne verabschieden. Mich würde es sehr freuen, wenn ihr unter dem Podcast oder per Kommentar oder per E Mail an podcast com mir einfach auch mal eure Meinung dazu zukommen lassen. Das würde mich wirklich interessieren, wenn wir da in den Kontext gehen. Eventuell würde ich dazu sogar ein Instagram Live machen, wo wir einfach mal darüber sprechen, ironischerweise auf Instagram, und einfach gucken, hey Mann, wie geht es eigentlich anderen damit? Weil das hier ist ja nur meine eigene Meinung und meine eigenen Erfahrungen. Aber ich bin damit definitiv nicht alleine. Und es gibt sehr, sehr viele Studien, die sich schon mit der Nutzung von sozialen Medien auseinandergesetzt haben. Und deswegen, zweitausendein muss man da einfach auf Medienkompetenz gehen. Wellbeing, Resilienz, Medienkompetenz, einfach wissen, was tut man und warum tut man es und was tut mir gut und was tut mir nicht gut. Genau. Ich wünsche euch einen schönen August. Wir hören uns im September wieder mit der nächsten Episode. Und ich werde jetzt mal das Fenster wieder aufreißen und ein bisschen kühle Luft hier reinlassen, bevor es wieder wärmer wird und werde mich an ein weiteres Hörbuch setzen. In diesem Sinne, ich wünsche euch alles Gute, alle Links und alle Infos sind in den Shownotes. Und ja, genau, wer mir etwas Gutes tun möchte, der darf gerne liken, teilen, weiter verbreiten, Hörbücher kaufen, Hörbücher lesen, Hörbücher rezensieren, mein Buch kaufen und rezensieren oder meine Amazon Wunschliste anschauen und gucken, ob da was dabei ist, was vielleicht jemandem leicht fällt, mir das Leben ein bisschen leichter zu machen. Es ist natürlich kein Muss, ich freue mich über alles. Ich freue mich auch, wenn ihr einfach nur den Podcast hört und ihn weiterempfehlt. In diesem Sinne, macht es gut, bis September. Bitte beachte, dass diese Episode nur meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken widerspiegelt und keine allgemeingültigen Aussagen darstellen. Jeder Mensch ist anders und hat seine eigenen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken zu den Themen, die in dieser Episode angesprochen wurden. Wenn dir diese Episode gefallen hat, dann hinterlasse doch gerne einen Kommentar auf Gedankengewitter oder schreibe mir eine E Mail mit deinem Feedback an podcastndefind com. Ansonsten findest du mich ebenfalls in den sozialen Medien. Schreib mich dort einfach an. Die Links hierzu findest du wie immer in den Showmates. Also dann, bis zur nächsten Episode von Gedankengewitter inmitten meines Depressionstornados, dem offiziellen Podcast zum Buch von und mit mir, Andy Feind.

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